Vorpremiere: Les Olympiades

Film von Jacques Audiard, F 2021

Vier junge Menschen lassen sich durchs Leben treiben. Als sich ihre Wege in Les Olympiades, einem asiatisch geprägten Quartier im 13. Arrondissement, kreuzen, finden sie endlich Erfüllung.

Émilie (Lucie Zhang) arbeitet nach ihrem Elite-Studium in einem Callcenter, lässt sich bereitwillig auf schnellen Sex ein, träumt aber von einer Beziehung. Camille (Makita Samba), ein engagierter Lehrer, macht sich keine Illusionen über die Liebe und hat sich auf unkomplizierte Affären verlegt. Nora (Noémie Merlant) ist nach Paris gezogen, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit Anfang dreissig ihr Jurastudium wieder aufzunehmen. Während Louise (Jehnny Beth) als tabuloses Camgirl Amber Sweet im Internet zu Berühmtheit und Geld kommt. Die Lebenswege der vier jungen Leute beginnen sich zu kreuzen, als Émilie eine Mitbewohnerin für ihre Wohnung im 20. Stock sucht und Camille zur Besichtigung einlädt, weil sie seinen Vornamen automatisch für den einer Frau hält. Der geistreich-charmante Lehrer vermag jedoch auf der ganzen Linie zu überzeugen, und so landen die beiden noch vor seinem Einzug zusammen im Bett. Als Émilie allerdings gegen seine Liebhaberin Stéphanie zickt, zieht Camille wieder aus – und lernt anlässlich eines Jobinterviews die kühl-faszinierende Nora kennen. Deren Hoffnungen auf einen akademischen Neuanfang zerschlagen sich abrupt, nachdem man sie in einem Technoklub wegen ihrer blonden Perücke für Amber Sweet gehalten und Bilder von ihr beziehungsweise dem Pornostar ins Web gestellt hat. Auch wenn sie sich auf ein rein sexuelles Verhältnis mit Camille eingelassen hat, beginnt Nora mit der süssen Amber zu chatten und kommt so Louise immer näher.

Jacques Audiard erzählt einen modernen, in der multikulturellen Metropole angesiedelten Liebesreigen, der auf drei Kurzgeschichten des amerikanischen Comiczeichners Adrian Tomine basiert. Eine erste Fassung des Scripts verfasste der Regisseur selbst, um diese dann von den Filmemacherinnen Céline Sciamma (PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU) und danach von Léa Mysius (AVA) überarbeiten zu lassen. Dank dieser einzigartigen Koautorenschaft ist ein episodisches, perfekt verknüpftes Drehbuch entstanden, das vor witzigen Dialogen nur so sprüht. Ebenso ungewöhnlich ist, dass Audiards zeitlos-frischer Grossstadtfilm bis auf einige Einstellungen, die Amber Sweet in Aktion zeigen, auf den Einsatz von Farbe verzichtet. Gerade das verwegen-poetische, als nostalgisch verpönte Schwarz-Weiss ermöglicht in Kombination mit dem innovativen Script einen neuen, ungewohnten Blick auf Paris. Eine mit erstaunlicher Leichtigkeit inszenierte Ode an die Grossstadt, das Leben und die Liebe, mit der sich der 69-jährige Jacques Audiard einmal mehr komplett neu erfindet.


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Ticketinformationen

Mitglieder: CHF 8; AHV/(Kultur-) Legi: CHF 13

Künstler:innen / Personen

Regie: Jacques Audiard,

Land / Jahr: Frankreich / 2021

Dauer: 105'

Sprache / UT: F•OV/d(f)

Cast: Lucie Zhang, Makita Samba, Noémie Merlant, Jehnny Beth, Camille Léon-Fucien, Océane Cairaty, Anaïde Rozam, Pol White, Geneviève Doang, Xing Xing Cheng

Veranstalter:in

Kino Xenix

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Kino Xenix

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